Mercedes-Benz und UKA planen die Errichtung eines effizienten Windparks auf dem Prüfgelände
Die Mercedes-Benz AG und der Energieparkentwickler UKA Umweltgerechte Kraftanlagen GmbH & Co. KG planen die Errichtung eines Windparks auf dem emsländischen Prüfgelände der Mercedes-Benz AG. Nach Inbetriebnahme (geplant: 2026, jedoch abhängig von den behördlichen Genehmigungen) werden die Windenergieanlagen für einen Zeitraum von 25 Jahren rund 20 Prozent des jährlichen Strombedarfs der Mercedes-Benz Group AG in Deutschland mit günstigem, sauberem und in Deutschland unabhängig produziertem Strom decken. Das Projekt stellt daher einen wichtigen nächsten Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität des Unternehmens dar. Die Planung des Windparks folgt den höchsten Anforderungen an Effizienz, um die Eingriffe in Natur und Landschaft so verträglich wie möglich zu gestalten.
Das Planungsgebiet
Der geplante Windpark wird auf dem Prüfgelände der Mercedes-Benz AG durch den Energieparkentwickler UKA realisiert. Das Gelände liegt zwischen den Gemeinden Papenburg im Nordwesten und Surwold im Süden.
Das knapp 300 ha große Areal, ist im regionalen Raumordnungsprogramm des Landkreises Emsland als Eignungsgebiet für Windenergie ausgewiesen. Bei der Planung des Windparks werden aktuelle Vorgaben der ersten Änderung des regionalen Raumordnungsprogramms (sachlicher Teilabschnitt "Energie") eingehalten.
Visualisierung
Bei komplexen Vorhaben wie dem Ausbau von Erneuerbaren Energien ist Transparenz von entscheidender Bedeutung. Die Mercedes-Benz AG und UKA als Projektpartner wollen die Planung für Sie als Bürgerinnen und Bürger möglichst nahbar gestalten. Zur Veranschaulichung der aktuellen Planungen stellen wir Ihnen daher die folgenden Visualisierungen vor.
Verschieben Sie den Schieberegler auf den Bildern, um zwischen der Ansicht vor und nach der Bebauung mit Windenergieanlagen zu wechseln. Die Bilder wurden von den folgenden Standorten aus erstellt:
- Surwold: vom Ufer des Surwolder Sees
- Bockhorst: aus der Schützenstraße
- Rhauderfehn: neben der Burlager Mühle
- Vom Zentrum Papenburgs wird der geplante Windpark nicht zu sehen sein, weswegen wir hier keine Visualisierung anbieten können.
Vorteile durch die Windenergie
Windkraft an Land ist in Deutschland – nach der Freiflächen-Photovoltaik – die günstigste Form der Stromerzeugung. Die für die Verwendung geplanten modernen Windenergieanlagen stehen für hohe wirtschaftliche Effizienz und erfüllen alle rechtlichen Anforderungen. Auch auf Grund der stetigen Weiterentwicklung der Technologie benötigen andere bereits realisierte Onshore-Windparks in Deutschland für eine ähnliche Stromerzeugungskapazität die drei- bis vierfache Anzahl Windenergieanlagen.
Für die Region eröffnen sich mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien und dem damit verbundenen Wandel zu einer umweltfreundlichen Energieversorgung ebenfalls Chancen. Mercedes-Benz und UKA setzen dabei auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort, den Kommunen sowie den zuständigen Behörden.
Wertschöpfung vor Ort
Durch die Planung und Errichtung von Windenergieanlagen ergeben sich für die Gemeinden Wertschöpfungsmöglichkeiten vor Ort. Beim Bau können zum Beispiel lokal verortete Unternehmen mit eingebunden werden, um die regionale Wertschöpfung zu stärken.
Neben der Einbindung von privaten Unternehmen aus der Region profitieren auch die umliegenden Kommunen von jeder errichteten Windenergieanlage. Zur konkreten Ausgestaltung stehen beide Projektpartner mit den politischen Vertretern vor Ort im Austausch. Mittlerweile hat der niedersächsische Gesetzgeber ein Gesetz verabschiedet, das einen Rahmen für die finanziellen Beteiligungsmöglichkeiten vor Ort definieren soll. Mercedes-Benz und UKA hatten sich bereits vor Bekanntwerden jener Gesetzesinitiative freiwillig zu einer finanziellen Beteiligung der umliegenden Kommunen Papenburg, Surwold, Bockhorst und Rhauderfehn entsprechend der Möglichkeiten des § 6 EEG in Höhe von 0,2 ct je eingespeister kWh entschlossen. Derzeit ist noch unklar, ob das Projekt Prüfgelände dem niedersächsischen Beteiligungsgesetz unterliegt. Die Beantwortung dieser Frage hat konkrete Auswirkungen auf die Zweckbindung der freiwillig vereinbarten Zahlungen an die umliegenden Gemeinden nach § 6 EEG. Sobald hierzu weitere Informationen vorliegen, werden wir an dieser Stelle darüber informieren.
Zusammenspiel von Mensch und Natur
Eingriffe in Landschaft und Natur werden so gering wie möglich gehalten
Der Ausbau Erneuerbarer Energien wie Windenergie in Deutschland ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Energiewende und damit ein zentrales Instrument zum Schutz des Klimas. Sie helfen, den Ausstoß von CO2 zu vermeiden. Allein im Jahr 2020 konnten so laut Umwelt-Bundesamt 227 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente vermieden werden.
Erhalt und Schutz von Flora und Fauna
Auch wenn UKA stets optimierte Energieparks anstrebt: Der Bau von Windenergieanlagen ist immer mit einem Eingriff in die Natur verbunden. Im Vergleich zu anderen Energieerzeugungsformen ist der Eingriff aber sehr gering. Der Flächenverbrauch steht zum Energieertrag in einem sehr günstigen Verhältnis. Um sicherzustellen, dass der Windpark im Einklang mit Mensch und Umwelt betrieben wird, beauftragen wir externe Gutachter und stimmen uns mit den Behörden zu folgenden Aspekten ab:
✓ Natur- und Artenschutz
✓ Einhaltung der Immissionsgrenzwerte von Schall und Schatten
✓ Sicherheitsuntersuchungen zu Turbulenzen, Boden, Eiswurf und Brandschutz
✓ Regeln der Land- und Forstwirtschaft
Schutz der Anwohner
Windenergieanlagen leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Gleichwohl bedeuten der Bau und der Betrieb einen Eingriff in das gewohnte Lebensumfeld. Viele Anwohnerinnen und Anwohner fragen sich deshalb, ob die Windenergie ihr Leben zukünftig beeinflussen könnte. Um optische und akustische Störungen zu vermeiden, bestehen daher strenge Regeln. Diese berücksichtigt UKA in allen Planungsschritten.
Der Hauptteil der Geräusche, die von einem Windpark zu hören sind, stammt von den Rotorblättern. Sie entstehen durch die Bewegung der Rotorblätter im Wind. Laut der technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm ("TA Lärm") darf z.B. der Schall im Freien in allgemeinen Wohngebieten tagsüber nicht mehr als 55 Dezibel und nachts nicht mehr als 40 Dezibel betragen. Das entspricht dem Geräusch von einem Kühlschrank beziehungsweise leichtem Regen. Grundsätzlich gilt: je größer die Entfernung, desto weniger ist das Geräusch wahrzunehmen. An allen Wohnorten werden die gesetzlich vorgegebenen Richtwerte zum Schutz gegen Lärm tags und nachts eingehalten. Dies stellen technische Vorrichtungen sicher, die einen besonders leisen Betrieb ermöglichen.
Nachts bleibt es dunkel
Windenergieanlagen sind aus Gründen der Flugsicherheit unter anderem durch Blinklichter (ihre "Befeuerung") zu kennzeichnen. Ein System zur bedarfsgerechten Nachtkennzeichnung (BNK) sorgt dafür, dass die Lichter der geplanten Anlage nur dann angeschaltet werden, wenn sich in unmittelbarer Nähe ein Flugobjekt befindet. Den Rest der Nacht bleibt der Windpark dunkel. Das führt zu einer Senkung der Lichtemissionen von bis zu 98 Prozent im Vergleich zu einer durchgehenden Nachtkennzeichnung.
Schutz vor Schattenwurf
Je nach Stand der Sonne werfen Windenergieanlagen Schatten. Um die Lebensqualität der Anwohnerinnen und Anwohner beizubehalten, müssen strenge Richtwerte beim Bau der Anlagen eingehalten werden.
Dafür werden im Planungsprozess die Flächen berechnet, auf die Schatten fallen wird. Grundlage der Berechnung bildet ein hypothetisches Szenario, in dem die Sonne an jedem Tag im Jahr scheint, keine Wolken am Himmel stehen und sich die Windenergieanlage unentwegt dreht. Daraus resultiert ein maximal astronomischer Schattenwurf, der in der Realität in dieser Form nie eintreten wird.
Mithilfe dieser Daten kann im Zuge der weiteren Planung festgelegt werden, dass Schattenabschaltmodule zum Einsatz kommen, sollten die rechtlichen Grenzwerte rechnerisch überschritten werden. Diese Werte wurden vom Länderausschuss für Immissionsschutz vorgegeben: Pro Jahr darf von einem Windenergiepark nicht mehr als insgesamt 30 Stunden Schatten auf die Wohnbebauung geworfen werden. Pro Tag soll ein Schatten sich nicht mehr als eine halbe Stunde auf den betrachteten Immisionsort (z.B. ein Wohnhaus) ausbreiten. Um diese Grenzwerte einzuhalten, wird eine Abschaltautomatik in den Windenergieanlagen installiert.
Klimaschutz ist Natur- und Artenschutz
Die mit dem Bau von Windenergieanlagen verbundene unvermeidbare Beeinträchtigung des Naturhaushaltes wird durch Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege ausgeglichen oder ersetzt. Bezüglich der Eignung möglicher Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen stehen die beteiligten Gutachter und wir im Austausch mit der zuständigen Behörde. Sobald sich diese Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen hinreichend konkretisieren, werden wir die Informationen an dieser Stelle aktualisieren.
Wir suchen den Dialog mit Ihnen!
Ein enger Austausch mit den Anwohnerinnen und Anwohnern der umliegenden Gemeinden ist uns wichtig. Wenn Sie Fragen haben oder mit uns in den Austausch treten möchten, können Sie dies gerne über folgende Mailadresse tun: windpark-pruefgelaende~.~uka-gruppe.SPAMPROTECTION.de.
Die Projektpartner
Über die Mercedes-Benz Group AG
Die Mercedes-Benz Group AG ist eines der erfolgreichsten Automobilunternehmen der Welt. Mit der Mercedes-Benz AG gehört der Fahrzeughersteller zu den größten Anbietern von High-End-Pkw und Premium-Transportern. Die Mercedes-Benz Mobility AG bietet Finanzierung, Leasing, Fahrzeugabos und –miete, Flottenmanagement, digitale Services rund um Laden und Bezahlen, die Vermittlung von Versicherungen sowie innovative Mobilitätsdienstleistungen an. Die Firmengründer Gottlieb Daimler und Carl Benz haben mit der Erfindung des Automobils im Jahr 1886 Geschichte geschrieben. Als Pionier des Automobilbaus ist es für Mercedes-Benz Motivation und Verpflichtung, die Zukunft der Mobilität sicher und nachhaltig zu gestalten. Das Unternehmen setzt dabei auf innovative und grüne Technologien sowie auf sichere und hochwertige Fahrzeuge, die faszinieren und begeistern.
Ziel von Mercedes-Benz ist es, im Vergleich zu 2020 die CO2-Emissionen pro Pkw über den gesamten Lebenszyklus hinweg bis zum Ende dieses Jahrzehnts mindestens zu halbieren. Die wichtigsten Hebel hierfür sind die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte, das Laden der Fahrzeuge mit Grünstrom, die Verbesserung der Batterietechnologie sowie ein umfassender Einsatz von Recyclingmaterialien und erneuerbaren Energien in der Produktion. Seit Anfang 2022 sind die komplett eigenen Produktionswerke von Mercedes-Benz weltweit bilanziell CO₂-neutral. Das Unternehmen beabsichtigt, bis 2030 den Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergiebedarf der eigenen Produktionsstätten auf 70 Prozent zu erhöhen, nicht zuletzt durch den Ausbau der Erzeugungskapazität vor Ort. Das Ziel für alle Mercedes-Benz Produktionsstätten weltweit ist es, bis 2039 zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien ohne CO₂-Emissionen zu arbeiten. Mercedes-Benz setzt dabei auf den Ausbau von Photovoltaikanlagen an den eigenen Standorten. Ein weiterer Schwerpunkt der Energiestrategie des Unternehmens ist die Erweiterung des Energieportfolios um Windenergie aus On- und Offshore-Windparks.
Mercedes-Benz ist stolz, gemeinsam mit UKA mit dem neuen Windpark in Papenburg einen wichtigen Beitrag zum Ausbau der Windenergie in Deutschland leisten zu können. Das rund 800 Hektar große Testgelände Papenburg ist seit 1998 fester Bestandteil der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des Unternehmens.
Weitere Informationen zur Mercedes-Benz Group AG: Startseite | Mercedes-Benz Group
Über UKA Umweltgerechte Kraftanlagen GmbH & Co KG
Als Vollentwickler plant und baut, betreibt und verkauft die UKA-Gruppe Wind- und Photovoltaikparks (PV). Sie gestaltet eine zukunftsfähige Stromversorgung in Deutschland, Europa und Amerika: unabhängig von fossilen Energieimporten, zu niedrigen Stromgestehungskosten und klimaschonend.
UKA ist ein inhabergeführtes Unternehmen und verfolgt seit Gründung 1999 eine langfristig ausgerichtete Geschäftstätigkeit. Ihre Mitarbeiter setzen sich beharrlich für das bestmögliche Ergebnis ihrer Projekte ein – nach höchsten Qualitäts- und Wirtschaftlichkeitskriterien. Projekte werden konsequent vorangetrieben, auch wenn diese auf Grund äußerer Umstände Geduld und Durchhaltevermögen verlangen.
Die UKA-Gruppe gehört in Deutschland zu den führenden Projektentwicklern für erneuerbare Energien. Die Projektpipeline der Gruppe beträgt in all ihren Märkten aktuell mehr als 19 Gigawatt. Über ihre Betriebsführungsgesellschaft UKB übernimmt sie darüber hinaus die Betriebsführung für Wind- und PV-Parks.
Weitere Informationen zur UKA Gruppe: Startseite | UKA